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Im Interview: Markus Claus, unser Bürgermeisterkandidat

 


Stadtverband Eschwege nominiert Markus Claus

Mit 100% Zustimmung wurde Markus Claus am 23. September durch die Stadt verbandsdelegiertenversammlung zum Bürgermeisterkandidaten für die anstehende Wahl im März 2021 gewählt. Der 50-jährige Claus bezeichnet sich selbst als Dietemann durch und durch. Seiner Geburts- und Heimatstadt hat er nie den Rücken gekehrt – im Gegenteil: Seit Jahrzehnten ist er mit großem Engagement ehrenamtlich aktiv. „Mein Herz schlägt blauweiß. Mich einzusetzen für meine Eschweger Landsleute, ob gebürtige Dietefrauen und –männer oder Neu-Eschweger, liegt mir seit vielen Jahren am Herzen“, sagt Markus Claus. Er will Eschwege als Bürgermeister wieder sozialer, zukunftsorientierter und weltoffener machen. Seit 2004 ist Markus Claus Vorsitzender des Eschweger TSV, dem größten Sportverein im Werra-Meißner-Kreis. Seit 2006 ist Claus Stadtverordneter. Wir haben ihn zu einem Interview eingeladen.


 

Markus, du möchtest in Eschwege Bürgermeister werden. Was sind deine Beweggründe für die Kandidatur? 

Ich liebe meine Heimatstadt, hier bin ich geboren, hier lebe ich, hier fühle ich mich den Bürgerinnen und Bürgern verbunden. Seit Jahrzehnten engagiere ich mich ehrenamtlich in verschiedenen Positionen, unter anderem als 1. Vorsitzender des ETSV und als Stadtverordneter. Das mache ich alles, weil ich Eschwege voran bringen will, weil ich Eschwege besser machen will: Sozial, zukunftsorientiert und weltoffen. Wenn du Eschwege im Herzen trägst, willst du was bewegen in unserer Stadt. Du bist ein Dietemann, dem man nachsagt, fast so bekannt zu sein wie der berühmte bunte Hund. Siehst du das als Vorteil für deine Kandidatur? An den bunten Hund, wenn es ihn denn geben sollte, komme ich vielleicht nicht ganz ran. Aber es stimmt, ich kenne ziemlich viele Menschen in und um Eschwege. Für mich ein weiterer Grund, der mich bestärkt hat, als Bürgermeisterkandidat anzutreten. Denn ohne Netzwerk, ohne Unterstützer und Unterstützerinnen geht es nicht. Und klar ist das ein Vorteil, mit vielen Menschen in Kontakt zu sein. Ob durch den Sport, die Politik oder die berufliche Selbstständigkeit mit meiner Firma büroklammer: Mit vielen Entscheidungsträgern großer Firmen, unserer Verwaltungen, aber auch junger Start-up´s habe ich enge Verbindungen und bin daher stets auf dem Laufenden. Von der wichtigsten Gruppe kenne ich aber auch ziemlich viele – die Bürgerinnen und Bürger Eschweges. Vom Schulkind bis zu den Senioren. Wenn du dein Leben in Eschwege verbringst, Kinder und Freunde hast, lernst du einfach viele Leute kennen. Und das ist auch gut so. Und ein Grund, warum ich so gerne hier lebe und mich engagiere.

Wie würdest du dich selbst beschreiben, was macht dich als Person aus? 
Ich würde mich als aufgeschlossenen Menschen bezeichnen, der jedem Menschen vorurteilsfrei gegenüber tritt. Ob jung oder alt, arm oder reich, egal welche Nationalität, egal welche Kultur, ich lerne gerne Menschen kennen und höre besonders gerne zu, wenn es um kreative Ideen und neue Themen geht. Allerdings bin ich keiner, bei dem es nur beim Reden bleibt. Ich würde mich selbst als Macher bezeichnen. Einer, der anpackt und Ideen auch umsetzt. Geredet wird besonders in der Politik mehr als genug, oft auch zerredet. Das ist nicht mein Ding, reden ja, aber dann auch Ärmel hochkrempeln und ein Projekt aktiv angehen Als Vater von fünf Kindern versteht es sich von selbst, dass ich mich als Familienmenschen sehe. Dank meiner Kinder kenne ich unheimliche viele Kinder, Teenager und junge Erwachsene in Eschwege. Es macht einfach Spaß zu erfahren, was den Eschweger Nachwuchs bewegt und was sie sich für Eschwege wünschen. Welche Projekte würden dir als Bürgermeister besonders am Herzen liegen? Da gibt es Einige! Wir sind eine aktive SPD Fraktion. Wir greifen Themen auf und verfolgen sie auch durch Anträge im Stadtparlament. Ich nenne als Stichworte Bildung, beitragsfreie Kitas, Klimawende, die Stärkung unserer Innenstadt, das Engagement für die Stadtteile. Aber wenn ich gerade zwei herausgreifen kann, dann sind das ein neues Freibad und der Werratalsee. In meiner vorigen Antwort bin ich bereits auf meinen guten Kontakt zu Kindern und Jugendlichen eingegangen. Ich kenne nicht einen jungen Menschen, der zufrieden ist mit der Situation, dass Eschwege kein Freibad hat. Und auch viele Senioren wünschen sich die Zeiten zurück, als sie morgens ihre Bahnen schwimmen konnten. Freibad vereint vieles: Freizeit, Sport, Tourismus, aber vor allem ist ein Freibad auch ein Ort der Begegnung, wo Jung und Alt, Einheimische und Gäste zusammen kommen. Für mich ist ein neues Freibad unverzichtbar. Dasselbe gilt auch für den Werratalsee. Leider geht bei beiden für Eschwege so wichtigen Themen nichts vorwärts. Es wird geredet oder wie im Fall des Freibads lange Zeit sogar dagegen geredet und die Sache ausgebremst. Letztes Frühjahr wurde eine Plane im See als Eschweges neuer Badespaß in den Himmel gehoben. Für mich ist die Plane nur eins: Ein Flicken, ein sehr teurer Flicken, der mehrere hunderttausend Euro gekostet hat und von dem wir weder ein Freibad noch einen nutzbaren See haben. 

Du wirbst mit dem Slogan „Eschwege kann mehr!“. Worauf beziehst du deine Worte? 
Wir müssen doch ehrlich sein. Eschwege hat als Kreisstadt und größte Stadt im Kreis kein Alleinstellungsmerkmal. Solche Städte wie die unsere gibt es viele. Ich frage mich seit Jahren: Wie machen wir uns attraktiver, wie machen wir uns bekannter? Und warum nicht mal das große Rad drehen? Warum zum Beispiel nicht die fahrradfreundlichste Stadt unserer Größenordnung werden? Wir haben hinter, vor und neben Eschwege wunderschöne Radwege, aber in Eschwege ist das eher eine Fünf als eine Vier, um es in Schulnoten auszudrücken. Auch hier entdecken immer mehr Menschen die Liebe zum Radfahren, immer mehr lassen das Auto stehen und radeln an die Arbeit oder zum Bäcker. Ganz zu schweigen von unseren Kindern. Die sitzen tagtäglich auf ihrem Drahtesel und kämpfen sich mehr schlecht als recht durch den innerstädtischen Verkehr. Hier will ich ansetzen. Fahrradfreundlichste Stadt klingt nicht nur gut, sondern das Ziel müssen wir verfolgen und erreichen. Und nochmal: Was soll eigentlich aus unserer Innenstadt werden? Auch hier wurde schon viel geredet, aber passiert ist zu wenig. Wir müssen die Innenstadt beleben. Wenn es nicht mit weiteren Geschäften geht, geht es mit mehr Anwohnern. Wir müssen Menschen zum Wohnen in die Innenstadt bekommen. Leerstand erfassen, für jeden einzelnen Leerstand einen Plan entwickeln, was und mit wem man daraus etwas realisieren kann. Wir brauchen Wohnraum in der City, denn leben mehr Menschen in der Innenstadt profitieren auch unsere Geschäftsleute davon. Kurze Wege zum Einkaufen, mehr Bewegung und Belebung in der Innenstadt. Was für Freibad und See gilt, gilt auch für das Herz Eschweges: Es muss wieder zu einem Ort der Begegnung werden – nicht nur mittwochs und samstags, wenn Markt ist – auf dem ich übrigens fast jeden Samstag zu treffen bin! Mein dritter Punkt zu „Eschwege kann mehr“ müsste lauten: „Unsere Unternehmen können mehr, wenn man sie denn lassen würde.“ Wieder einmal hat die Partei des Bürgermeisters die Gewerbesteuern erhöht. Dass Corona auch unseren heimischen Unternehmen in der Kernstadt und den Ortsteilen zu schaffen macht, ist offenbar noch nicht überall angekommen. Wir brauchen bessere digitale Angebote der Stadt für alle die hier wohnen. Und: Die Gewerbesteuer muss gesenkt werden. Denn entlasten wir die Firmen, haben sie mehr Geld um zu investieren. Und Investitionen bedeuten neue, mehr Arbeitsplätze. Dadurch wird Eschwege attraktiver – für die, die schon hier leben als auch für die Menschen, die einen Arbeitsplatz in unserer Region suchen. 

Markus, zum Abschluss noch ein paar Worte an die Bürgerinnen und Bürger in der Kernstadt und den Ortsteilen. 
Das Wichtigste zuerst: Sie, wir alle gemeinsam, haben uns in der Corona-Pandemie bisher vorbildlich verhalten, was an den Zahlen für Eschwege deutlich wird. Lassen Sie uns so weitermachen, passen Sie gut auf sich, auf Ihre Angehörigen und Nachbarn auf. Uns Eschweger macht ein starkes Gemeinschaftsgefühl aus, diesen Zusammenhalt müssen wir gerade in einer solchen Ausnahmesituation weiter vorleben. Zusammenhalt und Gemeinschaft sind die Stichworte. Ich brauche Sie, ich brauche Ihre Ideen, Vorschläge, Ihr Engagement und ihre Unterstützung. Für Eschwege, für Albungen, Eltmannshausen, Niddawitzhausen, Niederdünzebach, Niederhone, Oberdünzebach und für Oberhone. Nur gemeinsam kommen wir vorwärts!