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Energiewende mit Bürgerbeteiligung

Erfolgreiche Veranstaltung zur Energiewende mit Bürgerbeteiligung

Knapp 70 Bürgerinnen und Bürger sind am 4. Juli der Einladung des SPD-Ortsvereins zu einer Informationsveranstaltung mit dem Thema „Energiewende in Eschwege und in der Region„ gefolgt. Moderiert von Stefan Fiege und Reiner Brill entwickelte sich eine gut zweistündige Diskussion, in der deutlich wurde, dass die Energiewende machbar ist und sich auch finanziell vor Ort auszahlt, wenn die Bürger und die kommunalen Stadtwerke selbst in erneuerbaren Energien investieren.

Markus Lecke und Martin Rühl, Geschäftsführer der Stadtwerke Eschwege und Wolfhagen führten zunächst in das Thema ein. Lecke machte deutlich, wie die technischen Probleme zu lösen sind, damit erneuerbare Energien transportiert und gespeichert werden können. Rühl stellte die Windenergie in den Mittelpunkt seines Vortrages. Er rechnete vor, dass die Stadtwerke Union Nordhessen „SUN“ bis 2025 mit 250 Windkraftanlagen 60 Prozent des Stroms durch Windenergie produzieren will. Außerdem zeigte er auf, wie und warum in Wolfhagen eine Bürgerenergiegenossenschaft gegründet wurde, die mit 25 Prozent an den Stadtwerken beteiligt ist.

 

In der sich anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass sich die Stadtwerke bei der Windkraft auf die Entwicklung umweltverträglicher und wirtschaftlich profitabler Standorte konzentrieren müssen. Dabei werden aus Sicht der Eschweger Stadtwerke die besten Chancen zur Realisierung von Windkraftanlagen Standorte in Sontra sowie auf der zwischen Waldkappel und Spangenberg gelegene Stölzinger Höhe eingeräumt. Allerdings müssen auch hier noch die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Der Regierungspräsident müsse, so Markus Lecke, endlich geeignete Flächen im Regionalplan für die Windenergie ausweisen.

Laut  Martin Rühl erhöhen Beteiligungsprojekte für die Bürger die Akzeptanz für Windkraftanlagen erheblich. „Wenn die Bürger selber in die Anlagen investieren können, dann steigt die Zustimmung“, so Rühl. Bei der Bürgerenergiegenossenschaft in Wolfhagen sei die Beteiligungshöhe mit 500 Euro pro Anteil bewusst sehr gering gehalten. Dadurch hätten auch Menschen mit einem kleinen Geldbeutel die Möglichkeit, sich am Umbau der Energieversorgung zu beteiligen. Innerhalb weniger Wochen haben in Wolfhagen über 500 Bürger Genossenschaftsanteile mit deutlich über eine Millionen Euro gezeichnet. Mit dem frischen Kapital kann in den Ausbau von erneuerbaren Energien und in Projekte zur Energieeffizienz  investiert werden. „Ein Modell, das sicherlich auch für die Kreisstadt Eschwege interessant ist“, meinte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende  Alexander Feiertag zum Abschluss der Veranstaltung. Er kündigte für den Herbst eine weitere Diskussionsrunde an, bei der man sich intensiver mit dem Thema „Bürgerbeteiligung“ auseinandersetzen wolle.